Lotelta

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Löwenzahnradeln

Wir haben Freunde mit einem besonderen Hobby: je nach Jahreszeit stehen bei ihnen bestimmte Unternehmungen an. Krokuswandern haben wir dieses Jahr schon verpasst. Für Löwenzahnradeln aber ist gerade Hochsaison! Die Freunde kennen natürlich die beste Gegend für jede Aktivität. Gestern sind wir also südlich von Marktoberdorf geradelt …

… auf kleinen Teersträßchen durch üppige Löwenzahnwiesen mit Blick auf die Allgäuer Alpen.

In den feuchteren Ecken treten Löwenzahn und Wiesenschaumkraut zusammen auf, das sorgt für hübsche Farbkontraste.

Andere können diese Pracht den ganzen Tag genießen – und müssen dafür nicht einmal radeln 😉

Zur Abwechslung von den fetten Löwenzahnwiesen gibt es auch mal eine magere Wiese, die von den Bauern beim Odeln verschont wird. Dort blühen heuer schon sehr früh Enzian, Knabenkraut und Co.

In Seeg angekommen, wünscht man sich an diesem sonnigen Tag natürlich ein Eis. Bezüglich der Wahl des Eiscafes muss man ein bisschen flexibel sein …

Tschüss für heute, schöne Gegend!

Wir freuen uns schon auf Bergwiesenwandern irgendwann demnächst. 🙂


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Spring 2018 is coming

Das stimmt – oder auch nicht. Einerseits ist der Winter spürbar zu Ende. Und danach folgt definitionsgemäß der Frühling. Zumindest bei uns hier in Südbayern fühlt es sich aber so an, als würde dieses Jahr auf den Winter direkt der Sommer folgen. Es fehlt jegliche Frühlingsmilde. An sonnigen Tagen weht morgens ein kalter Nordostwind – eben wie an schönen Wintertagen. Im Lauf des Tages wird es immer wärmer und am Spätnachmitttag ist es eindeutig Sommer. Mich erinnert es  an meine Zeit in Nordspanien vor ziemlich genau einem Jahr: Burgos kann sehr kalt sein.

Gestern haben wir eine Wanderung von Oberndorf nach Rain am Lech gemacht. Angesichts so vieler Möglichkeiten studiert mein Lebens-, Reise- und Wandergefährte die geplante Route auf Open Street Map. Nachdem er seit einer Woche das Arbeitsleben hinter sich gelassen hat, kann er in Zukunft öfter mit mir wandern. Ich habe in den letzten zwei Jahren einige schöne Touren gesammelt. Diese war auch für mich neu 🙂

Die Wanderung führt durch den Lech-Auwald und teilweise auf dem Lechdamm entlang. Der Lech ist hier – 7 km vor seiner Einmündung in die Donau – in ein enges Kanalbett gepresst. Links und rechts davon gibt es aber viele Bäche und Altwasser und schönen Auwald.

Die Frühblüher müssen jetzt schnell das Blühen erledigen, bevor die Bäume ausschlagen und ihnen das Licht wegnehmen. Hier eine kleine Auswahl, teils von dieser Wanderung und teils aus meinem Lieblingswald.

Dieser Altwasser-See liegt nur wenige Meter vom Lecht entfernt …

… sodass die am sumpfigen Seeufer wohnenden Biber ihr zerstörerisches Werk an den Bäumen entlang des Dammweges verrichten können. Hier sind etwa acht Bäume mit einem Durchmesser von mindestens einem halben Meter …

… rundherum bis auf Biber-Steh-und-Nage-Höhe abgenagt und deshalb todgeweiht.

Nach der Überquerung des Lechs kommt man vorbei an dieser Nymphe …

… und erreicht Rain am Lech mit der titelgebenden Frühlingsverkündung.

Dort verzichten wir auf den geplanten Eisbecher, weil beim einzigen Eiscafe eine Riesenschlange ansteht – Sommer eben 🙂 Dafür gab es ein paar Häuser weiter Kaffee und Kuchen für zwei:

Der Rückweg führte uns vorbei am Dehner Blumenpark, eine Attraktion, bei der ganze Busladungen von Touristen ausgeladen werden. Der ursprüngliche Plan, den Park mal unter der Woche zu besuchen, hatte sich nach dem Gang am Zaun entlang erledigt: ein typischer Fall eines „manicured garden“ (von dem einen Angelsachsen immer entschieden abraten), sprich Blumenbeete in Schmetterlingsform vor kurz gestutzten Sträuchern, das Ganze erinnert nur noch entfernt an Natur. Lustig dagegen ist die Gestaltung des Kreisverkehrs vor dem Dehner-Gelände.

Auf dem Rückweg wieder Auwald-Idylle …

… und Veilchen am Lechdamm.

Am Schluss kommt man vorbei an der auf dem Anfangswegweiser erwähnten Herrgottsruhkapelle. Keine Innenbesichtigung. Nach 13 statt der ursprünglich geschätzten 10 Wanderkilometern freut man sich statt dessen auf Sofaruhe 🙂

In diesem Sinne: mit Schwung in den Frühling!

Huflattich (Tussilago farfara)