Lotelta

Stadt, Land, Fluss, Pflanze, Tier, Beruf


4 Kommentare

Winterschlaf

Seit Mitte November ist es hier (fast) ununterbrochen grau, grau, grau. Dazu kalt und öfter mal nass. Deshalb ist dieser Blog, der von Natur, Draußen und Wandern handelt, in eine Art Winterschlaf gefallen. Oder eigentlich in Winterruhe: „Als Winterruhe wird in der Zoologie der von Wachphasen unterbrochene Winterschlaf bestimmter gleichwarmer Tiere (fast ausnahmslos Säuger) während der kalten Jahreszeit bezeichnet.“ (Wikipedia)

Letztes Wochenende war mal wieder eine Wachphase 🙂 Wir haben einen Ausflug nach Innsbruck gemacht, um Freunde zu besuchen, die seit einem halben Jahr zu viert sind.

In Innsbruck schien an zwei von drei Tagen die Sonne – welche Freude! Hier der Blick von Mutters auf die Nordkette.

In der Mittagszeit konnte man prima mit der Stubaitalbahn nach Telfs fahren …

… und von da aus durch die Telfer Wiesen zurück zur Straßenbahnhaltestelle in Kreith spazieren.

Im Mai 2017 waren wir schon mal dort und konnten die Wildblumen bewundern, für die die Telfer Wiesen berühmt sind. Im Dezember muss man seine diesbezüglichen Erwartungen natürlich  herunterschrauben, aber die Gänseblümchen tun, was sie können.

Gänseblümchen (Bellis perennis)

Blick auf die Stubaier Gipfel.

Die beiden Abende waren Weihnachtsmarktbesuchen gewidmet, gemeinsam mit der befreundeten Familie und ihren zwei kleinen Buben.

Am Freitagabend waren wir verabredet auf der „Kaiserweihnacht“, die „am Bergisel“ stattfindet (der mit der berühmten Sprungschanze). Die Freunde sind ein bissl zu spät gekommen – kein Wunder! Auf der Internetseite der Kaiserweihnacht hieß es „Die Strassenbahnen 1 und 6 fahren direkt auf den Bergisel und bleiben nur wenige Meter von der Kaiserweihnacht entfernt stehen.“ Die „wenigen Meter“ waren nicht wirklich wenige – und außerdem Höhenmeter! Also keine Kleinigkeit, wenn man zwei Kinderwagen einen steilen Weg hochschieben muss …

Der Blick von oben auf Innsbruck und die Nordkette war toll.

Speziell an diesem Weihnachtsmarkt war, dass es nur an zwei Ständen was zu essen gab – und das, nachdem wir morgens mit dem Zug in Augsburg losgefahren waren und unterwegs nur unsere mitgebrachten Pausenbrote gegessen hatten!

Wir haben uns also durch das komplette Essensangebot der „Kaiserweihnacht“ gefuttert.
Vorspeise: In Teig ausgebackene Champignons.
Hauptgericht: Käsekrainer mit Senf und Brot.
Nachtisch: Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster.
Alles gut, gottseidank, also nicht verhungert. 🙂

Am Samstagabend dann Weihnachtsmarkt auf der Hungerburg(sic!), auf der anderen Talseite oberhalb Innsbrucks gelegen. Jetzt waren wir schon gewitzt und wollten vorher in der Altstadt ordentlich essen!

Im Allgemeinen traue ich ja den Restaurantbewertungen in Tripadvisor nicht wirklich über den Weg. In diesem Fall war aber die Bewertung so gut, dass wir den Versuch wagten. Das „Altstadtbeisl“ liegt direkt im touristischen Epizentrum, am Goldenen Dachl.

Nie im Leben wäre ich ohne Vorinformationen in dieses Lokal gegangen! Es war natürlich entsprechend voll, mit etwas Glück haben wir einen kleinen Ecktisch am Fenster gekriegt.

Mein Lebens- und Reisegefährte hat – wie immer wagemutig in kulinarischen Fragen – Blunzengröstl bestellt, Bratkartoffeln mit Blutwurst und Spiegelei. Das hat sogar der Bedienung einen erstaunten Ausruf entlockt. Ich hab etwas vorsichtiger die Tiroler Spätzle gewählt. Beides war wirklich gut, und auch preislich angemessen.

So gut gestärkt hätten wir uns auch zu Fuß zur Hungerburg aufmachen können. Viel schöner ist es aber, den steilen Anstieg mit der Hungerburgbahn zu bewältigen. Die tollen, futuristisch wirkenden Stationen wurden von der aus dem Irak stammenden Architektin Zaha Hadid entworfen.

Auch hier wieder ein schöner Blick auf die Stadt und die Berge …

… ansonsten aber Unmengen von Leuten und …

… außer gebratenen Maroni nix zu essen! Diesmal waren es die Freunde, die hungrig waren und unbedingt Kiachl brauchten.

Also relativ schnell wieder hinab in die Stadt. Dank der zwei Kinderwagen durften und mussten wir in den allerersten Waggon einsteigen und konnten den atemberaubenden Blick in den Abgrund genießen.

Die Freunde wussten natürlich, wo es die besten Kiachl gibt – auf dem Weihnachtsmarkt St. Nikolaus, in der Innsbrucker Touristenwerbung beschrieben als „Ruhig, authentisch und besinnlich“. Das sieht ungefähr so aus …

Kiachl isst man in Tirol wahlweise herzhaft mit Sauerkraut oder süß mit Preiselbeeren und Staubzucker. Nachdem wir uns mit den beiden Kinderwagen zu einem Stehtisch durchgeboxt und im Nahkampf frisch gebackene Kiachl plus Glühwein ergattert hatten, war das Glück perfekt 🙂 Und das Foto wurde bissl unscharf …

Am Sonntag regnete es in Innsbruck. Machte aber nix, denn wir waren bei den Freunden zum Brunch eingeladen: Es gab köstliche selbstgemachte Kaspressknödel-Suppe und Palatschinken – mmmh. Vorher und nachher wurde eine Eisenbahnlinie durchs Wohnzimmer verlegt und in der Kinderküche diverses Holzgemüse zerlegt und wieder zusammen gebaut. Und selbst gemachte Musik gab es auch. Alles in allem ein sehr gemütlicher Sonntag. Wir kommen gerne wieder 😉


Hinterlasse einen Kommentar

Ein sau-schöner Ausflug

Wir hatten Glück: Nach den Schneefällen Anfang der Woche waren am Freitag die Straßen wieder trocken und es schien die Sonne. Der Weg über den Zirler Berg nach Innsbruck war also kein Problem und die Berge sahen extra-schön aus 🙂  Am Freitagabend gab es auf dem Natterer Boden ein sehr schönes Konzert, auf dem eine Freundin von uns gesungen hat.

Am nächsten Morgen dann Raureif auf den Wiesen und tolle Blicke in die umliegende Bergwelt.

Das Wirtshaus Nattererboden ist auch ein Bauernhof mit Ponys, Eseln, Schafen, Ziegen, Gänsen, Hühnern und einem (frisch verwitweten) Truthahn. Schweine dürfen da auch nicht fehlen. Nach dem Frühstück (dem eigenen und dem der Tiere) kann man ihnen Hallo sagen.

Auch Hahn und Henne haben sich schon fotofein gemacht.

Am Samstag Vormittag stand ein Besuch von Schloss Ambras auf dem Programm. Ein sehr sehenswertes Renaissance-Schloss, das Ferdinand II. für seine Frau Philippine Welser gebaut hat. Ferdinand II. besaß eine gut gefüllte Kunst- und Wunderkammer, für die er ein eigenes Gebäude errichten ließ, das nun als „ältestes Museum der Welt“ gefeiert wird.

Hierher geführt hat uns eine Ausstellung zum „Ambraser Schüttelkasten“. Der ist ein tolles Ding aber praktisch unfotografierbar. Unbedingt auf der Seite von Schloss Ambras anschauen!

In der Kunst- und Wunderkammer gibt es auch das „Ambraser Schwein“, ein ungefähr 2 mal 3 Meter großes Gemälde.

Und auch im Spanischen Saal …

… trifft man auf Schweine 😉

Mit den Freunden im Gasthaus Planötzenhof in der Sonne sitzen und Eis essen  beschließt den sau-schönen Ausflug nach Innsbruck 🙂