Lotelta

Stadt, Land, Fluss, Pflanze, Tier, Beruf


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Winter in Nordostland (1)

Koillismaa ist eine Region in Finnland knapp südlich vom Polarkreis. Die finnische Sprache hat außer den Bezeichnungen für die Haupthimmelsrichtungen auch Namen für die dazwischen liegenden Himmelsrichtungen Nordosten, Südosten, Südwesten, Nordwesten. „Koillinen“ heißt Nordosten und „Maa“ heißt Land, Koillismaa ist also das Nordostland, es grenzt südlich an Lappland und westlich an Russland.

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Lomaranta revisited

Lomaranta heißt auf deutsch „Ferienstrand“ und es ist der Name des finnischen Ferienhauses, in dem wir letzten Sommer zwei Wochen verbracht haben. Schon drei Monate später war klar: da wollen wie nochmal hin!

Diesmal führte unsere Anreise von Augsburg über Leipzig nach Rostock, mit der Fähre nach Trelleborg am südlichen Zipfel Schwedens und zu einem Tag am tollen Strand von Borrby.  Weiter zu drei Tagen Sightseeing in Stockholm. Dann mit der Fähre durch die Stockholm-Schären, vorbei an den Aland-Inseln, durch den Schärengürtel nach Turku, mit Abstand die schönste Schifffahrt, die ich jemals gemacht habe. Das war alles sehr schön und erlebnisreich, vielleicht gibt es dazu später noch ein paar Bilder und ein bissl Text.

Aber jetzt sind wir endlich da, es ist unbeschreiblich still und schön und nach ein paar Stunden beginnt die Reiseanspannung von einem abzufallen.

Auf der letzten Etappe gab es in einem der Holzhäuser der Weltkulturerbe-Stadt Rauma Kaffee und Munkki (= Schmalzkringel) bzw. Tee und Voisilmäpulla (= Hefeteilchen mit Butterauge).

Noch einmal kurz verfahren und am typisch finnischen Bushäuschen wenden.

Dann sind wir da. Lomaranta empfängt uns mit einem heftigen Regenschauer, ein Mitreisender schwimmt trotzdem schon im See 🙂

Wunderbares Licht nach dem Regenschauer …

… und einige Stunden später beim Sonnenuntergang.

Heute morgen ein Spaziergang in die nähere Umgebung. Manchmal können selbst Kahlschlagflächen schön aussehen …

… große Findlinge dekorieren den Wald …

… und die Angelika blüht.

Arznei-Engelwurz (Angelica archangelica)

Schön, wieder hier zu sein! Fast als wäre man nur ganz kurz weg gewesen …


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Typisch finnisch? Allerlei …

Natürlich der Elch. Den sieht man zwar nie, außer als Piktogramm auf den Warnschildern an den Fernstraßen. Oder mal ausgestopft, z.B. hier in der Markthalle von Tampere.

Oft begegnen einem Beispiele für die geniale Integration der englischen Sprache ins Finnische: „Chillen erlaubt. Anständig, bitte“

Andererseits haben die Finnen ein inniges Verhältnis zu ihrer eigenen Sprache. In vielen Wandergebieten gibt es einen „Runopolku“ = Gedichtweg. Für den Seitseminen-Nationalpark wurde 2010 ein Wettbewerb veranstaltet, bei dem jeder eigene Poesie einreichen konnte. Die Siegergedichte kann man jetzt im Runokangas nachlesen.

Rast

Der Zweig der Kiefer
dahinter leuchtendes Blau,
leuchtendes Blau.
Wenn der Tag zu Ende geht
und der Zweig zur Ruhe kommt
um den neuen Tag zu erwarten
still
still an seinem Platz.

Tja, Poesie ist eben schwer zu übersetzen …

 

Kein Fest oder Markttag ohne Muikku, die in Butter gebratenen Kleinen Maränen, die man mit Haut und Haaren Gräten verspeist, mmmhhhh!

Zum Markttag gehören auch (mehrere) zehn Meter lange Verkaufsstände für Lakritsi. Ja, das heißt wirklich so! Finnisch ist gar nicht so schwierig, wie immer behauptet wird 🙂

Überall trifft man auf gutes und originelles Design. Hier ein Beispiel aus dem Messezentrum von Helsinki…

… und hier eine fliegende Untertasse als Pavillon in einem Park in Tampere.

Der kurze nordische Sommer sorgt dafür, dass Mitte August in den Helsinkier Kleingärten ungefähr alles blüht, was sich bei uns auf einen Zeitraum von Juni bis August verteilt.

So, das war’s für diesmal. Fortsetzung folgt – bei der nächsten Finnlandreise 🙂


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Typisch finnisch? Totholz!

Totholz klingt vielleicht etwas unheimlich, es ist aber für alle Waldbewohner ungemein nützlich, wie man im entsprechenden Wikipedia-Artikel nachlesen kann. In den finnischen Wäldern gibt es – im Gegensatz zu den bei uns überwiegenden Forstwäldern – viel Totholz.

Unter stehendem Totholz versteht man abgestorbene Bäume, die noch nicht umgefallen sind. Ein solcher Baum heißt im Finnischen „Kelo“. Ein besonders schöner Kelo stand direkt hinter unserem Ferien-Mökki.

Auch liegendes Totholz kann sehr schön sein, wenn es ganz allmählich von Moos und Flechten zugewachsen wird und Teil des Waldbodens wird.

Wenn umgefallene Bäume den Wanderern im Weg sind – wie hier im Helvetinjärvi-Nationalpark – wird oft nur ein Stückchen aus dem Stamm herausgesägt.

An anderen Stellen erfreuen Holzwege den Wanderer, auch wenn in diesem Fall der Baum wohl nicht eines natürlichen Todes gestorben ist.


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Typisch finnisch? Puu-Cee!

Beim Wandern im Nationalpark trifft man oft auf Rastplätze mit Feuerstellen, Feuerholzvorrat und meist einer Hütte für schlechtes Wetter. Und immer mit einem Puu-Cee. Puu heißt Baum oder Holz und das Cee ist aus WC geklaut. So sieht das Puu-Cee innen aus.  Unter dem kleineren Deckel befindet sich ein Vorrat von Einstreu und eine Schippe. Das Puu-Cee ist immer sauber … … und bei richtiger Benutzung, die hier erläutert wird, auch geruchsfrei. Um das Glück perfekt zu machen, haben manche Puu-Cees auch noch einen schönen Ausblick in den Wald 🙂


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Typisch finnisch? Mökki!

Ein Mökki ist ein finnisches Sommerhaus. Die meisten davon liegen an einem der 187.000 Seen Finnlands. Niemals aber breit und auffällig direkt am Ufer, sondern immer dezent hinter ein paar Bäumen.

Vom See aus sieht man die Mökkis oft gar nicht sofort. Und vom Mökki aus ist der Blick durch die Bäume auf den See besonders schön.

Zu einem echten Mökki gehört ein Ruderboot …

… ein holzbeheiztes Sauna-Mökki …

… eine Feuerstelle am Ufer …

… und ein Puu-Cee. Doch davon ein andermal mehr 🙂


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Typisch finnisch? Beeren!

Der zweite Beitrag in der Miniserie „Typisch finnisch“ ist den Beeren gewidmet.

Wo sonst kann man mitten in den Blaubeeren wohnen und sich vor dem Frühstück eine Portion für das Müsli holen.

Die Zeit, die man für Wanderungen benötigt, wird nicht unwesentlich verlängert, wenn man rechts und links des Weges Blaubeeren zum Sofortverzehr pflücken muss 🙂

Dort wo die orangefarbenen Moltebeeren wachsen, nämlich im Sumpf, gefällt es auch anderen Lebewesen.

Bei selbst gemachtem Blaubeerpfannkuchen schlagen natürlich alle Herzen höher!


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Typisch finnisch? Kaffee!

Nachdem wir von unserer schönen Finnlandreise zurückgekehrt sind, beginne ich eine Miniserie zu „typisch finnischen“ Dingen. Die Auswahl ist natürlich unvollständig und von meinen persönlichen Vorlieben bestimmt 🙂

Der erste Beitrag ist dem Kaffee gewidmet: Die Finnen trinken gerne Kaffee und man findet überall guten Kaffee. Für die Freunde der italienischen Kaffeekultur muss man allerdings anmerken, dass es sich dabei so gut wie immer um Filterkaffee handelt. Cappucino und Co haben wir ausschließlich in Helsinki gefunden.

Das Kahvila (=Cafe) „Auretar“ liegt vor den Toren des Seitseminen-Nationalparks, wo wir oft gewandert sind. Entsprechend oft haben wir dort „kahvi ja pulla“ (= Kaffee und Hefeteilchen) zu uns genommen. Für sensationelle 3 Euro kriegt man eine Tasse guten Kaffees und ein „Munkki“ = Schmalzgebäckkringel oder ein „Korvapuusti“ = Zimtschnecke.

Das Cafe ist gleichzeitig ein Laden, in dem es ein paar Lebensnotwendigkeiten (wie z.B. neue Kartoffeln) zu kaufen gibt und gaaanz viele Altertümer: alte Möbel, Bücher, Spielzeuge, Haushaltsgegenstände – eine echte Fundgrube!

Außerdem sammeln die Inhaber Oldtimer, auf dem Hof stehen alte Autos in allen erdenklichen Stadien der Verrostung. Bei diesem schönen Arrangement kann man kaum unterscheiden, wo die geparkten Kundenautos aufhören und die Oldtimer anfangen, bzw. wo der Lagerschuppen beginnt.

Doch zurück zum Kaffee! „Kaffee löst nicht alle Probleme, aber er hilft einem sehr .“

Auch in diesem minimalistisch-schicken Cafe in Helsinki wird der Kaffee gepriesen. Und weil Helsinki anders ist als der Rest von Finnland, eben auf Englisch 🙂