Weniger als 1 km von meinem Zuhause entfernt gibt es einen Einstieg in den Jakobsweg, genau genommen in den bayerisch-schwäbischen Jakobsweg, einen der zahllosen Zubringer zum „eigentlichen“ Jakobsweg.
An der nicht übermäßig idyllischen Einmündung des Kitzenmarktes in die Stettenstraße finde ich den Wegweiser.
Dann geht es ein Stückchen an der Straße entlang und über die Bahn …
… und schon ist man im Wittelsbacherpark.
Am Augsburger Wahrzeichen vorbei …
… führt der Jakobsweg durch das schöne Thelottviertel …
… und dann an die Wertach. Hier das historische Kraftwerk am Wertachkanal.
Der Rest des heutigen Wegabschnitts führt an der Wertach entlang. Hier bin ich sicher schon mehr als 100 mal spaziert, gejogged, geradelt: Lange Zeit hab ich im Thelottviertel gewohnt und da war das die erste und schnellste Wahl für den Weg ins Grüne. Den Jakobsweg gibt es hier erst seit 2003. Um diese Zeit war wohl der neuzeitliche Jakobsweg-Hype, der in den 1980er-Jahren begonnen hat, hier in Schwaben angekommen.
Anfang Mai grünt und blüht es überall …
… und im Altwasserarm der Wertach …
… ist die Graugansfamilie schon zu siebt …
… während bei Blesshuhns noch gebrütet wird.
Am Rande des Auwalds schaut man über Rapsfelder …
… und freut sich, dass der „Waldwinkel“ nicht mehr weit ist …
… wo man sich auf der sonnigen Terrasse mit Eierlikörkuchen und Radler stärken kann – diese Kombination ist in Bayern zugelassen 😉
Stellenweise wirkt die Wertach wie ein wilder Fluss und der Weg ist sehr schön – das war er auch schon vor den Zeiten der Jakobsmuschel.
Nach 17 km bin ich mit müden Beinen wieder zuhause und mein Blick fällt auf diese schöne Jakobsmuschel, die unser Bad schmückt.
Die kommt allerdings nicht aus Spanien und nicht vom Jakobsweg. Sondern von einem Urlaub im Süden Frankreichs Mitte der 80er Jahre. Da wurden diese Muscheln ganz profan als Aschenbecher verwendet – anstatt als Accessoire von Jakobspilgern 🙂